Wenn sich das Klima wandelt, muss es auch der Wald tun: Ein Besuch im Forst bei Irschenhausen zeigt, wie der Umbau gelingen kann. Der Weg dorthin ist allerdings lang.
„Hier wären wir schon mal bei einem Teil der Lösung“, sagt Förster Robert Nörr und deutet in den Wald. Vor lauter Fichten kann man sie allerdings kaum sehen, die Lösung: Eine riesige Tanne steht da, eine menschliche Umarmung, dick und am Fuß bemoost. Weil es an diesem Morgen abwechselnd geschneit und geregnet hat, hat die Nässe die Stämme einheitlich dunkel gefärbt. Dadurch kann man die beiden Baumarten kaum voneinander unterscheiden.
„Wenn ich Schulklassen durch den Wald führe, suche ich mir einen mit Seitenscheitel und sage: Tanne“, sagt Förster Nörr mit einem Lachen. Aber die Nadeln an den Zweigen, die bei der Tanne in der Mitte „gescheitelt“ sind, kann man vom Waldboden aus nicht sehen. Zu weit entfernt ist das Kronendach, und beim Hochschauen tropft es auch noch ins Gesicht. Auf etwa 120 Jahre schätzt Förster Nörr das Alter der Tanne. Und doch hat sie ihre Samen weit über den Waldboden gestreut: Überall im Moos sprießen Sämlinge. Damit die kleinen Tannen hochkommen, wurden an dieser Stelle schon Altfichten entnommen. Forster Nörr sagt: „Wir sind hier auf dem richtigen Weg.“